Bericht: BAAK-Infostand Hiroshima-Tag „München entrüsten“

Gemeinsamer Widerstand – gemeinsame Erinnerung

Das Fazit der Veranstaltung am 5. August auf dem Münchner Marienplatz lässt sich kurz so zusammenfassen: Wenn viele Gruppen zusammen auftreten, können sie wesentlich mehr auf die Beine stellen. Eine uralte Binsenwahrheit? Vielleicht, aber sehr viele Aktionen wirken kläglich, weil jede Organisation nur ihr eigenes Anliegen verfolgt und kaum Schlagkraft entwickelt. Diesmal jedoch haben mehrere Friedensgruppen, Frauengruppen und wir als bayerisches Netzwerk für Atomausstieg und Energiewende ein weithin sichtbares und hörbares Zeichen gesetzt. Der Abwurf der Atombombe über Hiroshima am 6. August 1945 – kein Datum aus der Vergangenheit – vielmehr eine Drohung, die sich auch heute wiederholen könnte. Die aktuellen politischen Entwicklungen zeigen das mit scharfer Deutlichkeit. Die weitere Entwicklung von Waffen, siehe Drohnen und Cyberkrieg, der weltweite Hunger nach Energie und die Ausbeutung von Rohstoffen gefährden den labilen Friedenszustand, beziehungswiese sie gebären immer neue mörderische Konflikte in vielen Teilen der Welt. Diese Zusammenhänge machten wir deutlich an mehreren Infoständen, auf der Bühne mit Musik und in eindringlichen Performances. Für die BAAK sang „Tom the Wolfe“ (Thomas Wolf) einige seiner kritischen Lieder, Petra Filbeck verlas stellvertretend für den Filmemacher Frieder Wagner eine Resolution gegen die furchtbare Wirkung von uranangereicherter Munition. Sie tötet nicht allein durch ihren Kampfeinsatz, auch über Jahrzehnte ist die Bevölkerung, besonders spielende Kinder, der strahlenden Verseuchung schutzlos ausgeliefert.

Mag sein, dass solche Themen an einem sommerlichen Samstag nicht zur Stimmung der vielen Touristen und shoppingfreudigen Münchner passten. Doch diejenigen, die sich in die Listen eintrugen um gegen den Rüstungsstandort in der Landeshauptstadt ebenso wie gegen die Ausweitung der US-Air-Base in Ramstein zu protestieren, waren zahlreich. Wir machten aber auch Werbung für den protest zum weiteren Braunkohleabbau in NRW, der von der Intiative „Ende Gelände“ getragen wird. Es bleibt das Bewusstsein, dass es lohnt, sich für Frieden mit der Natur und mit den Völkern anzustrengen.

Cornelia Stadler , August 2017

Video-Beiträge

Friedensfahrradtour 2017 - Teil 1

Im Rahmen der jährlichen Friedensfahrradtouren der DFG-VK versuchen wir, den Friedensgedanken durch konkrete Aktionen zu stärken....

Quelle, weitere Infos und Video: www.youtube.com (ca. 11 Min.)


Draußen vor der Tür - Wolfgang Borchert (Szenische Lesung)

 Ein Stück, das er nach dem ersten Weltkrieg geschrieben hat. Als er zurück kam, als Teil einer verlorenen Generation, die nichts mehr hatte. Keine Berufsausbildung, keine Gliedmaßen, kein Glücksgefühl und keine Zukunftshoffnung. Die am Boden zerstört war von 4 Jahren mechanisch, industriell geführtem Krieg. Dem ersten in der Geschichte der Menschheit, in dem es nur noch darum ging Leichen zu produzieren und keine militärischen Erfolge.
Quelle, weitere Infos und Video: www.youtube.com (ca. 8 Min.)

Mit freundlicher Empfehlung von Ulla Klotz.

Vortrag gelesen von Petra Filbeck stellvertretend für Frieder Wagner 
PDF-Download: Rede_Muenchen_Marienplatz_05.08.17.pdf

Ein Kommentar

  1. klasse, dass sich die BAAK an der Aktion auf dem Marienplatz am 5.8. beteiligt hat! Die Aktion auf dem Marienplatz hat vom 30.7. – 6.8. stattgefunden – rund um die Uhr! Gleichzeitig waren die FriedensfahrradlerInnen auf Tour zu Rüstungsbetrieben, die in und um München ihr verheerendes Geschäft betreiben. Erste Filme von der Tour hat Willfried schon auf youtube gestellt:
    https://www.youtube.com/watch?v=gNVsmFJoyqw
    https://www.youtube.com/watch?v=6YNe6Y3INEo
    Ich war am 5.8. leider nicht mehr in München – aber die Tage davor mehrmals an der Mahnwache beteiligt. Herzlichen Dank an Brigitte, die sich für die Verbindung BAAK mit der Marienplatzaktion engagiert hat!
    Dass die Vernetzung BAAK mit der DFG-VK-Aktion am Marienplatz geklappt hat, haben wir vor allem dem Engagement von Brigitte Obermayer zu verdanken und dass es Petra gleich so positiv aufgenommen hat, das BAAK-Treffen mit der Aktion zu verbinden. Auch Dalena hat ordentlich mit angeschoben – Danke!
    Sonnige Grüsse – Ulla

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