Evakuierungsaktion

Pressemitteilung: Bei einem Super-GAU in Gundremmingen versagt der Katastrophenschutz – Bayer. Innenministerium lügt dreist

09.01.2018 von Gabi Olbrich-Krakowitzer 

Die Kreis-ÖDP fordert die Praxis der Bevorratung von Kaliumjodidtabletten auf eine ortsnahe Lagerung umzustellen und diese Tabletten vor allem auch an Schulen und Kindertageseinrichtungen zu bevorraten.  Die Partei ist sich sicher, dass bei einem sog. schnellablaufenden Ereignis, also einer schlagartigen Freisetzung von Radioaktivität z.B. als Folge eines Terroranschlages, eine rechtzeitige Versorgung der Bevölkerung in keiner Weise möglich ist. Bisher gäbe es, entgegen der Richtlinien des Freistaates Bayern,  an Schulen und Kindertageseinrichtungen keinerlei Vorkehrungen für einen solchen Katastrophenfall. Kaliumjodidtabletten müssten den Kindern von den Eltern verabreicht werden. Ein Konzept, wie die Kinder und Jugendlichen zu Ihren Eltern kommen, sollte sich eine solche Katastrophe ereignen während  sich die Kinder in diesen Einrichtungen befinden,  existiert offensichtlich an keiner Einrichtung.  Mit Sicherheit aber an keiner landkreiseigenen Schule.

Olbrich-Krakowitzer: „Nehmen wir als Beispiel die Realschule Neusäß. Die Schule liegt ca. 35 km  östlich des AKW, wir haben oft Westwind. Je nach

Bildquelle: www.oedp-augsburg-land.de

Windgeschwindigkeit kann die Strahlung dort binnen 2-3 Stunden eintreffen. Die für eine sog. Jodblockade notwendigen Kaliumjodidtabletten lagern in Bundesverwaltung in Kempten. Aus logistischen Gründen ist es vollkommen unmöglich, dass die Tabletten rechtzeitig eintreffen, denn diese entfalten nur dann die volle Wirkung, wenn sie vor Eintreffen der radioaktiven Wolke eingenommen werden.“  Diesen Zustand hält die Partei für untragbar und hat das  Innenministerium in einem intensiven Schriftwechsel* darauf hingewiesen und Antworten zu diversen Fragen eingefordert. „Wir müssen leider feststellen, dass das Ministerium bestenfalls ausweichende Antworten gibt aber auch nachprüfbar die Unwahrheit sagt“, so Olbrich-Krakowitzer. So wird davon gesprochen, dass der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz beschlossen habe keine Bevorratung an Schulen und Kindertageseinrichtungen durchzuführen und dies deshalb nicht möglich sei. Tatsächlich hat sich dieser Schulausschuss aber für nicht zuständig für dieses Problem gesehen.  Weitere Probleme die sich ergeben würden auf die Einrichtungen abgewälzt.  „Wie sollen es z.B. Lehrkräfte, die Kinder an anderen Schulen oder Einrichtungen haben, bewerkstelligen, diese abzuholen und Ihnen die benötigten Tabletten zu beschaffen und zu verabreichen, wenn sie selbst Aufsichtspflicht über andere Kinder haben“, so Olbrich-Krakowitzer. Dies sei nur eine von vielen unbeantworteten Fragen. Während z.B. der Brandschutz überprüft würde, interessiere es offensichtlich niemanden, ob diese Einrichtungen für einen derartigen Katastrophenfall Vorkehrungen getroffen haben.

Olbrich-Krakowitzer: „Wir haben nun einen dringenden Appell an Landrat Sailer gerichtet, sich hier für unser Kinder und Jugendlichen einzusetzen und bei der Bayer. Staatsregierung Druck auszuüben, dass eine Bevorratung an diesen Einrichtungen durchgeführt wird. Diese Bevorratung wird auch von der Strahlenschutzkommission ausdrücklich empfohlen.  In NRW ist zumindest im Raum Aachen die ortsnahe Lagerung und die Bevorratung an diesen Einrichtungen gerade am Laufen. Wenn man will, geht es also“.  Der ödp sei zwar klar, dass Kaliumjodidtabletten nicht vor der gefährlichen radioaktiven Strahlung an sich schützen, aber sie böten Schutz vor dem Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Diese Krebsform habe sowohl nach dem GAU in Tschernobyl als auch in Fukushima insbesondere bei Kindern und Jugendlichen dramatisch zugenommen.  „Wir sind der Meinung, dass der einzige Schutz der möglich ist, den Menschen auch gewährt werden muss. Dies zu unterlassen halten wir für kriminell“, so die Kreisrätin.  Die ödp unterstütze selbstverständlich auch die Petition, die ein Abschalten auch von Block C Ende 2017 fordert. Olbrich-Krakowitzer:  “ Sofern die Staatsregierung dieser Petition folgt, und es ab Ende des Jahres kein laufendes AKW in der Nachbarschaft mehr gibt,  erübrigt sich die Vorverteilung der Jodtabletten“.

Ökologisch-Demokratische Partei
Kreisverband Augsburg-Land
Gabi Olbrich-Krakowitzer
Kreisvorsitzende und Kreisrätin
Brunnenweg 10 a, D-86845 Großaitingen
fon 08203 / 6465

* Schriftwechsel von Gabi Olbrich-Krakowitzer – Fragen und Antworten des  Innenministeriums stehen zum PDF-Download zur Verfügung: 

01_Innenminister Herrmann wg. Überarbeitung Katastrophenschutz bei radioaktiven Freisetzungen_10.01.17.pdf

02_Antwort Ministerium zu Katastrophenschutzv. 14.03.17.pdf

03_Innenminister Herrmann wg. Antwort Ministerium zu Überarbeitung Katastrophenschutz_23.03.17.pdf

04_Antwort 3 Innenministerium wg. Anfrage Katastrophenschutz v. 17.04.17.pdf

05_Schreiben an Innenminister Herrmann wg. Antwort Ministerium zu Überarbeitung Katastrophenschutz vom 17.04.17.pdf

06_Antwort 4 Innenministerium wg. Anfrage Katastrophenschutz v. 13.06.17.pdf

Offener Brief an die Bayerische Staatskanzlei Herrn Ministerpräsident Horst Seehofer

07_Ministerpräsident_Horst_Seehofer_ wg._Antworten_Innenministerium_zu_Überarbeitung_Katastrophenschutz_14.01.18.pdf

08_Antwort Staatskanzlei_Feb._2018.pdf

Quelle: BAAK-News


Aktuelle Aktion: Atomunfall möglich Evakuierung kläglich 

Fragen Sie selbst bei Ihrem Landratsamt nach den Plänen für den Ernstfall und teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit:
Zum BAAK-Kontakt
Wir werden uns baldmöglichst bei Ihnen melden.

Initiator: www.nuclear-free.com

Lesen Sie was Umwelt- und Innenministerium auf die Anfrage von Franz Moll geantwortet haben.

Auch in einem stillgelegten Atomkraftwerk und in einem Atommüllzwischenlager oder in der UrananreicherungsanlageGronau kann ein Atomunfall passieren.
Aus dieser Sorge heraus haben wir den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (Sicherheit für die Bevölkerung) und den Bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber (Strahlenschutz, Reaktorsicherheit) gebeten, die Evakuierungspläne zu veröffentlichen und Evakuierungsübungen durchzuführen.

Unsere Anfrage und die Antwort der Ministerien lautet wie folgt:
1) Anfragebrief BAAK
2) Antwortbrief des Ministeriums S.1 S.2 & S.3
3) Kommentar Franz Moll

Bitte informieren Sie sich direkt beim Ministerium bzw. bei Ihrem zuständigen Landratsamt in München.


Bundesweite Luftaballonaktion zum Thema Katastrophenschutz

Bundesweite Aktionsseite:
www.atomalarm.info

Das „Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft“ hat 500 Luftballons (mit Rückmeldekärtchen) am Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) aufsteigen lassen.
Nachfolgend die Berichte:

Hier ein erster Eindruck von der Luftballon-Aktion in Grafenrheinfeld.
www.schweinfurt.bund-naturschutz.de/brennpunkte-vor-ort/atomkraftwerk-grafenrheinfeld.html

Youtube-Film:
m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=8BPYt-eF6CY&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3D8BPYt-eF6CY%26feature%3Dyoutu.be

BR-Online:
www.br.de/nachrichten/unterfranken/grafenrheinfeld-luftballon-anti-atom-100.html


Evakuierungszone im Ernstfall offenbar zu klein

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de
Gundremmingen
Laut der Anti-Atom-Organisation „Ausgestrahlt“ ist die Evakuierungszone bei einem Unfall in Gundremmingen zu klein. Sie soll auf 20 Kilometer ausgeweitet werden. Knapp 200.000 Menschen wären dann betroffen.


Evakuierungsaktion des BüfA Landshut

Am 24.11.2012 fand vor dem Landshuter Rathaus eine Kundgebung des BüfA – Bündnis für Atomausstieg Landshut statt. Zur Verdeutlichung der Sicherheitslage bei und nach einem GAU, inszenierten die Greenpeace-Gruppen Straubing und Landshut, sowie spontane Laiendarsteller in der Landshuter Fußgängerzone eine Streetperformance mit dem Titel „Sperrgebiet“. Hierbei wurden die nicht mehr koordinierbaren, chaotischen Zustände nach Bekanntwerden eines GAU’s theatralisch dargestellt.

www.youtube.com


Evakuierung in Gochsheim

Gedanken zur Evakuierungsaktion
aus Sicht von Erich Waldherr 97469 Gochsheim

2013_09_19_Evakuierungsaktion_KKGrafenrheinfeld.docx

Im November 2013 wurde das
„MERKBLATT Verhalten und persönliche Schutzmaßnahmen bei einem Störfall im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld“
www.gochsheim.de/cms/upload/broschueren/kkw_merkblatt_2013-11.pdf
überarbeitet und Kopien im Rathaus ausgelegt. Neubürger sollen es auch erhalten und seit 16.01.2014 auch aus dem Internet downloadbar.


„Das kann nicht funktionieren“

Aktivistinnen kritisieren Pläne bei Reaktorunglück

Den Bericht der BI gegen atomare Anlagen Weiden-Neustadt finden Sie hier:

Quelle: www.biwaanaa.de


Wieder Mahnwache des Schweinfurter Anti-Atom-Bündnisses

SCHWEINFURT Publiziert: 10.09.2013

Umfrage zeigt: Mehrheit will Energiewende

Quelle: www.mainpost.de/regional/schweinfurt/

„Reißbrettmaßnahmen, die mit der Situation im Ernstfall nicht viel zu tun haben“.

Babs Günther zum Katastrophenschutzplan

Bilder: © Edo Günther

Mahnwache_SW_09.09.13_1.JPG

Mahnwache_SW_09.09.13_2.JPG

Mahnwache_SW_09.09.13_3.JPG