(Landshut, 01.04.2025) Wie im Radio am Dienstag Vormittag bekannt gegeben hat das Schiff mit den sieben Atommüllbehältern (Castoren) aus Sellafield in Nordendham angelegt und wird dort auf die Schiene für den Transport ins Zwischenlager Niederaichbach umgeladen.
Das Bündnis für Atomausstieg (BüfA) Landshut – ein Zusammenschluss mehrerer Organisationen, Verbände, Bürgerinitiativen und Parteien – mahnt anlässlich dieses Transportes durch die Bundesrepublik und der vorgesehenen Einlagerung im Langzeitzwischenlager Niederaichbach eine verantwortbare Politik an. Obwohl jeder Atomtransport eine erhebliche Gefährdung darstellt, akzeptieren wir diesen Transport. Es sind Reste von Brennelementen auch aus bayerischen Atomkraftwerken, deren Wiederaufarbeitung in Sellafield dort zu massiven Verseuchungen geführt hat.
Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut weist eindring-lich darauf hin, dass mit dem Transport der Castoren das Problem nur verschoben wird: „Wir sind mit dem Castortransport keinen Schritt weiter. Wir erwarten von den Politikerinnen und Politkern die Probleme der Zwischenlagerung endlich konkret anzugehen: Die Sicherheit der Castoren und der Zwischenlagerhallen muss deutlich erhöht werden. Weltfremde Debatten, etwa über die Wiederinbetriebnahme alter Atomkraftwerke – mit noch mehr Atommüll – lenken nur von den realen Problemen vor unserer Haustür ab.“
Louis Herrmann vom Landshuter Bürgerforum gegen Atomkraft betont, dass die sieben Castoren aus Sellafield nur eine kleine Spitze eines großen deutschen Atommüllbergs seien. „Am Ende werden es mehr als 1900 Castoren sein, die noch auf Jahrzehnte hinaus oberirdisch gelagert müssen. Die Genehmigungen der Zwischenlager werden in den 30er und 40er Jahren auslaufen, ebenso die Genehmigung, diese Castoren dort zu lagern. Mit jedem Jahr aber steigt die potentielle Gefahr einer Verseuchung von Land und Leuten. Nicht zuletzt durch eine mögliche Freisetzung von hochradioaktivem Material bei Unfällen, Terroranschlägen oder gar im Kriegsfall. Ein „weiter so“ oder gar ein Neueinstieg in Atomkraft, gleich welcher Art, ist absolut verantwortungslos gegenüber den Menschen und unserem Land.
Benjamin Freund von der Landshuter IG Metall erklärt dazu auch im Hinblick auf die aktuellen Koalitionsverhandlungen: „Die neue Bundesregierung sollte sich schnell von der alten ideologie-getriebenen Atomdebatte lösen. Die Kosten für Atomkraftwerke sind geradezu explodiert, während Solar- und Windstrom immer billiger wurden. Den Preiswettbewerb haben die Erneuerbaren Energien längst gewonnen. Sie sichern somit für Industrie und Verbraucher auf lange Sicht eine preiswerte und nachhaltige Energieversorgung“. Die stromintensive Industrie braucht einen günstigen Strompreis, um wettbewerbsfähig zu sein. Gerade die Erfahrungen in anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien zeigen, dass neue Atomkraftwerke gerade dies nicht liefern.“
Das BüfA will daher mit einer Mahnwache am Mittwoch, 02. April um 14 Uhr auf sich und die Anliegen des Bündnisses aufmerksam machen
Bündnis für Atomausstieg Landshut (BüfA)
Kathy Mühlebach-Sturm, 0171 3143 287
Vorsitzende BUND-Naturschutz-Kreisgruppe Landshut
Der BN ist Mitglied im Bündnis für Atomausstieg Landshut